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Eindrücke von Terceira

 

Aus den geplanten 10 Tagen sind 17 Tage Ankern vor Praia geworden, weil wir einen sehr schönen Platz an einem großen Sandstrand hatten. Allerdings mussten wir einmal für 2 Tage an Bord bleiben, da sich eine Starkwindphase angekündigt hatte. Und tatsächlich, in einer Nacht wurden wir morgens um 6.00 Uhr von unserem Ankeralarm geweckt weil starke Böen mit den damit verbundenen Winddrehern über das Ankerfeld jagten. Unser Anker saß fest und sicher, aber das Boot vor uns hatte sich losgerissen und kam uns gefährlich nahe. 10 Meter vor unserer Kette hatten die Eigner ihr Boot wieder im Griff und suchten sich weit weg einen neuen Ankerplatz. Aber noch waren wir nicht ganz sicher: Ca. 150 m vor uns lag ein Katamaran ohne Motor und sein Anker rutschte auch. Das Problem bei denen war allerdings, dass sie mangels Motor  sich schon mittels ihres Dinghys auf diesen Platz geschleppt hatten. Bei diesem Wind konnte das Dinghy das Schiff aber leider nicht halten und es rutschte ganz langsam in unsere Richtung. Eine Stunde lang haben wir unseren Wachposten nicht verlassen, aber dann hatten die Leute vom Katamaran  2 weitere Anker ausgebracht und das Boot lag glücklicherweise fest. Man sieht, ankern bei starkem Wind birgt viele Überraschungen. 

 

Auch haben wir den Aufenthalt genutzt, um uns ein Auto für eine Inselrundfahrt zu mieten. Das Highlight der Insel ist eine große Höhle, die durch Vulkanismus entstanden ist. Der Eingang führt ca. 50 Meter nach unten und über uns erhoben sich Kuppeln wie in einer Kathedrale. Auch wenn die folgenden Bilder das nicht ganz zeigen können, war es atemberaubend.

 

Die Insel ist sehr grün und geprägt von Rinderzucht. Das führt zum einen zu sehr gutem und preiswertem Steak, aber die Rinder werden auch gerne über die Straßen getrieben, was schnell mal zu großen Verschmutzungen führt. Schon am Anfang unserer Rundfahrt hatten wir das „Glück“ zwischen so eine Kuhherde zu geraten, was dazu führte, dass wir im Folgenden unser Auto auf den diversen Parkplätzen immer am Geruch erkennen konnten. Aber die engen Straßen führen durch eine bezaubernde Landschaft und sind immer gesäumt von den typischen Hortensien. Es gibt verschiedene Naturschwimmbäder und idyllische Dörfer, aber am Ende der Reise waren wir auch froh, dass wir das Auto nur für einen Tag gemietet haben, weil die Insel mehr für Wanderer als für Autofahrer interessant ist.

 

Natürlich haben wir auch viel geschwommen und geschnorchelt und dabei unser Boot geputzt und kontrolliert. Dabei haben wir festgestellt, dass unser Propeller schon wieder sehr stark verschmutzt ist. Unser Segelfreund vom Nachbarboot wollte gerne seinen neuen Freediver ausprobieren und kam deshalb zu uns ans Schiff. Hierbei handelt es sich um einen Kompressor, der die Luft durch einen 10- Meter-Schlauch zu dem Atemregler führt. So haben wir dann mit diesem Gerät bei einem Tauchgang unsere Schraube gesäubert und die Anode kontrolliert.

 

Pünktlich zum Independence Day war die US-Coast-Guard im Hafen und hat über Top und Takel geflaggt. Abends gab es einen netten Empfang der örtlichen Prominenz mit Spalier stehen und Pfeifen zum Empfang der Gäste sowie Hymnen von Opernsängern. 

 

Darüber hinaus waren wir natürlich regelmäßig in der Stadt und haben nochmals an einem Bullfight teilgenommen. Bei diesem Mal hatten die Stiere lange Leinen um den Hals und wurden von 5 weiß gekleideten Hirten betreut. Dadurch war man viel näher dran und viel mehr  Männer haben versucht, vor den Stieren ihr Testosteron auszuschütten. Dieses Mal mussten auch wir die Füße einziehen. Die Atmosphäre auf diesen Festen ist immer sehr fröhlich und sehr stark von Einheimischen besucht, die aber viel Spaß daran haben, dass Touristen wie wir uns dafür interessieren. So passen sie immer auf, dass wir einen sicheren Platz haben und zeigen uns wo es gutes Essen und Trinken gibt.

Irgendwann haben wir uns losgerissen und sind über Angra (1 Nacht Anker) nach Velas auf São Jorge gefahren. Es war nicht viel Wind und so mussten wir 2/3 der Strecke unter Motor fahren. Aber die 20 Seemeilen zwischen den Inseln São Jorge auf Steuerbord und Pico (höchster Berg Portugals) an Backbord mit dem beeindruckenden Panorama waren fantastisch. Diese Fahrt haben wir zusammen mit unseren Segelfreunden von der Gersvind genossen und sind dann zusammen vor Velas auf den Ankerplatz gefahren. Hinter uns eine bizarre Steilküste mit unzähligen lustig lachenden Vögeln – Gelbschnabelsturmtaucher -, die an der Steilküste nisten. Auf der anderen Seite konnten wir den Pico im Abendlicht bewundern. Am nächsten Morgen haben wir in den kleinen, sehr netten Hafen von Velas verholt, damit wir das Boot mal wieder entsalzen können.

Jetzt steht die Besichtigung dieser Insel an.

 

Bis bald und bom Dia!

 

A&A

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Kommentare: 2
  • #1

    Häwelmänner (Montag, 22 Juli 2019 19:06)

    Hallo ihr Lieben, was für aufregende Erlebnisse und welch schöne Eindrücke ihr schon wieder gesammelt habt! War schön wieder einmal von euch zu hören! Fair Winds weiterhin und alles Gute für euch und eure Lady��

  • #2

    EBERHARD REIMANN (Sonntag, 28 Juli 2019 23:09)

    Hallo beide. Ja habe ich alles gelesen,das euch richtig viel unterwegs sind. Sehr toll. Bis bald. L. G. Eberhard