La Graciosa ist auf den Kanaren unsere absolute Lieblingsbucht, aber dieses Mal war das Wetter gegen uns. Es war sehr windig und wellig und nach 5 Tagen hatten wir darüber hinaus noch Starkwindwarnung aus Südwest. Das bedeutet für diesen Ankerplatz nicht nur unbequemes Ankern, sondern es könnte auch gefährlich werden. Darüber hinaus war auch eine Stufe unserer Badeleiter gebrochen, so dass das Schwimmen ausfiel. Deshalb sind wir aufgebrochen um nach Arrecife auf Lanzarote zurück zu segeln. Nach ca. einer Stunde hatten wir den ersten Biss. Die Angel bog sich mächtig, was uns auf einen großen Fisch hoffen ließ. Aber wieder hatten wir kein Glück, denn 10 Meter vor dem Schiff war der Fisch plötzlich weg. Als wir den Köder einholten sind an diesem beide Angelhaken in der Mitte durchgebrochen. Vielleicht war der Fisch dann doch etwas zu groß für uns. Danach folgte endlich einmal entspanntes Segeln mit Wind von Hinten.
In Arrecife haben wir in einem Hinterhof jemanden in einer Art Garage schweißen gesehen und ihm unsere Badeleiter gezeigt. Erst war er nicht sehr angetan, da er dachte, wir wollten nur eine Stufe repariert haben. Als wir ihm dann aber deutlich machten, dass wir ein komplett neues Teil bräuchten und dieses auch noch größer und stabiler als das Alte, war er von diesem Projekt doch sehr angetan und versprach uns in den nächsten 4 Tagen das Material zu besorgen und die Badeleiter nach unseren Vorstellungen zu bauen. Die Erklärung unseres Wunsches benötigte allerdings eine Stunde, da der Handwerker nur Spanisch verstand und die speziellen technischen Vokabeln für Andrea noch nicht so geläufig waren. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen, sie ist sehr stabil und wir kommen noch besser aus dem Wasser als vorher. Ansonsten haben wir das Stadtleben in Arrecife trotz Covid 19 genießen können, denn erstens sind dort nicht so viele akute Infektionen und zweitens lassen sich die Leute bei Verdacht sofort testen.
Von Arrecife ging es wieder in die Papagayobucht. Bei unserer Ankunft gab es einen erschreckenden Anblick, denn ein kleiner Katamaran ist wohl durch die Brandung auf die Felsen geschleudert worden. Das Boot hatten wir die Tage vorher schon im Hafen gesehen und uns gewundert, warum die vier jungen Leute einen Tag vor der südlichen Starkwindwarnung losgesegelt sind. Das Schiff ist nun ein Totalschaden, den Menschen an Bord ist aber zum Glück nichts passiert. Während wir dort lagen konnte man sehen, wie andere Segler sich noch von dem Wrack abgebaut haben, was man so noch gebrauchen konnte.
Fast 3 Wochen haben wir in dieser schönen Bucht verbracht, sind viel spazieren gegangen, haben die Klippen und Buchten erkundet und alle 2 Tage Fische für das Dinner gefangen. An einem dieser schönen Tage hat neben uns ein französischer Katamaran geankert, der gerade vorher einen Fisch gefangen hat. Zur Dokumentation hat er den Fisch neben seiner Tochter für ein Foto hochgehalten und man konnte sehen: Der Fisch war länger als das 5-jährige Mädchen. Es handelte sich um einen schönen Gelbflossenthunfisch und zu unserer Freude kam er 2 Stunden später längsseits und hat uns ein sehr großes Stück Fischsteak geschenkt. 2 Tage haben wir daran gegessen.
Mit einem kurzen Zwischenstopp in Rosario, um mal wieder einen Zahnarzt aufzusuchen, sind wir dann weiter nach Gran Tarajal gesegelt. Und schon wieder hatten wir einen Fisch, den wir nicht ins Cockpit befördern konnten. Die Enttäuschung bei Andreas wurde immer größer, trotzdem hat er die Angel noch einmal rausgeschmissen. Endlich! Der erste echte Bonito! Was für eine Freude. Die Hälfte des Fisches haben wir dann nach dem Filetieren im Hafen verschenkt, damit wir nicht wieder zwei Tage lang den gleichen Fisch essen müssen.
Nach ein paar schönen Tagen in Gran Tarajal ging es dann weiter nach Morro Jable als Zwischenstopp für die Überfahrt nach Las Palmas de Gran Canaria. Und wieder kurz vor der Ankerbucht ein Fisch (unechter Bonito). Der Bann ist endlich gebrochen. Zum Glück war der Fisch nur so groß, dass wir zu zweit Fisch satt essen konnten. (Jetzt träumt Andreas natürlich von einem großen Gelbflossenthun, keine Ahnung, wie er den an Bord heben will …) .
Die Überfahrt nach Las Palmas war entspannt, 35 Seemeilen konnten wir segeln und die restlichen 20 Seemeilen mussten wir unter Motor zurücklegen. Abends um 19.00 Uhr fanden wir noch einen Ankerplatz direkt vor dem Hafen und am nächsten Tag konnten wir von dort aus den Auszug der ARC beobachten. Die anderen Jahre fuhren hier 250 Boote raus, aber dieses Mal waren es nur 64 und 3 kamen sogar zurück auf den Ankerplatz. Auf diesen Booten wurde bei den Covid-Tests zumindest 1 Crewmitglied positiv getestet, deshalb mussten sie für 10 Tage in Quarantäne und konnten nicht direkt mitsegeln.
Mittwoch konnten wir dann in den Hafen verlegen und beginnen jetzt die To-Do-Liste abzuarbeiten. Bis Ende Januar haben wir hier bezahlt und dann gucken wir mal weiter.
Wir wünschen euch allen eine schöne Adventszeit!
Hasta luego!
A&A
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Eberhard und Birgit (Sonntag, 06 Dezember 2020 12:13)
Das war schlimmen Zeit und Hauptsache seit euch gesund . Und wir such alles gesund.. L.G.Eberhard und Birgit .