Unser Ausflug nach El Hierro hat genau 6 Tage gedauert. Bei schönem raumen Wind haben wir die 35 Seemeilen in etwas weniger als 7 Stunden zurückgelegt. Endlich haben wir wieder Delfine gesehen. Drei mal sind sie zu uns gekommen, aber wo Delfine sind kann man leider keinen Fisch angeln.
Die Ankunft war etwas ernüchternd. Der Hafen ist neu, aber noch nicht fertig. Zwar gibt es schon Waschmaschine und Trockner, aber das Gebäude drumherum ist noch im Bau, deshalb waren sie noch nicht einsatzbereit. Außer dem Fähranleger gibt es an diesem Ort einfach nur ganz viel „Nichts“. Der nächste Ort Valverde liegt 5 km entfernt, wenn man dort hinlaufen möchte muss man aber auch 600 Höhenmeter überwinden. Deshalb haben wir diese Stadt am zweiten Tag mit dem Bus besucht. Erst musste aber unser Boot und auch das Dinghi nach der langen Ankerei mal von den Salzkrusten befreit werden. Mit der Besichtigung von Valverde waren wir allerdings schon nach 1,5 Stunden fertig. Außer einer schönen Kirche gab es nichts Interessantes zu sehen.
Am dritten und vierten Tag hatten wir ein Auto gemietet und sind kreuz und quer über die kleine Insel gefahren. Die Insel ist sehr schön und bietet eine abwechslungsreiche Landschaft mit Naturpools, Pinienwald und vielen zerklüfteten Tälern und Schluchten. Ein Muss für uns war natürlich der westlichste Leuchtturm der alten Welt und die Wanderung zum Denkmal für den Nullmeridian. Heute verläuft dieser durch Greenwich aber ursprünglich gab es diesen Meridian auf der Insel El Hierro, weil dies der westlichste bekannte Punkt der alten Welt war. Später hat aber die Seemacht England diesen besonderen Längengrad für sich in Anspruch genommen und auf den Seekarten Greenwich als Bezugspunkt genommen.
Aber auch der Besuch des Miradors, gestaltet von Cecar Manrique, war atemberaubend. Lecker war die für diese Insel typische Quesodilla-Torte. Interessant war aber auch das kleinste Hotel der Welt. Es hat 4 Zimmer, 1 kleines Restaurant und eine abenteuerliche Kulisse mit Meeresrauschen.
Nach 2 Tagen Besichtigungsmarathon haben wir uns einen Tag Pause gegönnt und nutzten dann den Westwind um wieder nach La Gomera zurück zu segeln. Auf dieser Fahrt haben wir 4 große Finnen gesehen und wir dachten, dass es eine besondere Art der Delfine ist. Waren es auch, denn wie Andrea am Abend im Internet feststellte, handelte es sich um 4 Orcas, die vorher schon von einem Fischer vor Gran Canaria gefilmt wurden. Hätten wir mal Fotos gemacht! Im Nachhinein waren wir aber froh, dass wir zu diesem Zeitpunkt nicht gewusst haben, dass es sich um Orcas handelte, da in letzter Zeit sich die Geschichten häuften, dass eine Gruppe von Orcas gerne auch Segelbooten zu nahe kommt und ihnen die Ruderblätter beschädigt. So hatten wir uns einfach nur gefreut und brauchten uns nicht fürchten. Nach einem Tag Pause ging es direkt weiter nach Teneriffa und hier liegen wir wieder in der Bucht vor Los Christianos und warten auf den Absprung nach Gran Canaria, damit wir direkt nach Ostern unseren Wassermacher repariert bekommen. Danach werden wir sicherlich noch einmal nach Gomera zurück segeln und auch die letzte fehlende Insel La Palma besuchen.
Schöne Ostern und hasta proxima!
A&A
Kommentar schreiben
Susa-Li (Montag, 05 April 2021 19:47)
Hallo ihr 2, es macht viel Spaß eure tollen Fotos anzuschauen, wir freuen uns mit euch dass ihr eine tolle Zeit erlebt. Hier ist es einfach nur noch stink langweilig, gut dass wir Motorrad fahren ,heute schneit es jedoch, bleibt gesund und munter, liebe Grüße Berni und Susi