Schon wieder sind 6 Wochen rum seit wir etwas geschrieben haben und immer noch sind wir auf Martinique. Die Wochen waren aber sehr erholsam, abwechslungsreich und interessant.
Direkt am nächsten Tag nach unserer Ankunft, sind wir nach dem Einklarieren bei Hajo und Tom von der SY Segel.Bar vorbei gegangen. Wir kannten die beiden zwar nicht, aber über unsere gemeinsamen Freunde von der SY Kehhrwieder haben wir eine Einladung zu einem Drink erhalten. So hat sich eine nette Bekanntschaft ergeben und wir haben uns mehrmals zum Essen oder zu einer Dinghyfahrt getroffen. Auch Norbert und Sabine von der SY Altimate, die wir bereits aus Gran Canaria kannten, kamen auf ein Bier vorbei, um sich über unsere Erlebnisse von der langen Überfahrt zu informieren. So hatten wir einen tollen Empfang auf Martinique.
In Le Marin haben wir insgesamt 3 Wochen verbracht, nicht zuletzt, weil uns eine Magenverstimmung dazwischen kam, die uns für 5 Tage außer Gefecht gesetzt hat. Darüber hinaus haben wir uns darum gekümmert, notwendige Reparaturen am Boot durchzuführen, die Vorräte wieder aufzufüllen, Gas zu besorgen und das Boot aufzutanken. Die Preise hier haben uns schon stark geschockt. Der Liter Diesel kostet 1,63 €, ein kleines Bier in der Kneipe 3,50 €, das große 7,00 €, aber auch Dosenbier bekommt man im Supermarkt fast nie unter 1,00 €. Aber auch alle Lebensmittel sind sehr teuer, wenn man von den Kanaren kommt. Der Vorteil ist allerdings, dass man hier alles bekommt, was man braucht. Das ist auf den nicht europäischen Inseln in der Karibik nicht so. Wir haben uns aber auch Zeit genommen, durch die Stadt zu bummeln und uns unsere Boosterimpfung zu besorgen. Auf dem Ankerplatz von Le Marin kommt keine karibische Stimmung auf, da sowohl der Hafen als auch das Ankerfeld total überfüllt ist. Dementsprechend schlecht ist auch die Wasserqualität und wir sind deshalb für 3 Tage nach Saint Ann direkt vor Le Marin gefahren und danach für zwei weitere Tage in die 2,5 Seemeilen entfernte Bucht Anse d’Arlet gesegelt. Hier kam endlich die Karibikstimmung auf. Das Wasser war klar und der Ausblick auf ein malerisches kleines Örtchen mit Sandstrand war herrlich. Pelikane stürzen zum Fischen ins Wasser und ab und zu hebt eine Schildkröte ihren Kopf aus dem Wasser.
Von dort ging es weiter vor die Hauptstadt Fort de France. Hier haben wir Norbert und Sabine wieder getroffen und mit ihnen zusammen für eine Woche ein Auto gemietet. Gemeinsam haben wir die Insel erkundet und einen wunderschönen botanischen Garten und einen Wasserfall besucht. Aufgrund der immer wiederkehrenden starken Regenschauer haben wir von längeren Wanderungen im Regenwald abgesehen. Bei einem 3-stündigen Spaziergang entlang der Küste hatten wir wunderschöne Ausblicke auf verschiedene Buchten und das Meer mit seinen wechselnden Wasserfarben von Türkis bis Dunkelblau. Lecker war auch der Besuch einer typischen Rhum-Destillerie, wo wir nach einem Rundgang die verschiedenen Sorten verkosten konnten. Natürlich ist eine Flasche dieses leckeren Tropfens jetzt bei uns an Bord. Wenn man ein Auto hat muss man natürlich auch den obligatorischen Großeinkauf erledigen. Da wir wissen, dass in den nächsten Orten die Einkaufsmöglichkeiten nicht ganz so gut sind, haben wir das Boot so voll gepackt, dass wir die nächsten Wochen nur noch frisches Obst und Gemüse kaufen müssen. 2 Mal mussten wir die Sachen vom Auto ins Dinghy und an dann an Bord schaffen. Aber es hat sich gelohnt, jetzt sind wir wieder unabhängig.
So hatten wir abwechslungsreiche Tage, die aber auch anstrengend waren. Deshalb sind wir froh, jetzt vor dem kleinen Örtchen Schoelcher vor Anker zu liegen. Hier verbringen wir die Zeit mit Spazierengehen, Schwimmen und Reinigen des Unterwasserschiffs.
Augenblicklich gefällt uns dieser Müßiggang und wir wissen noch nicht genau, wann wir weiter fahren. Aber genau das macht ja auch den Reiz unserer Reise aus. Wir haben genug Zeit und wo es uns gefällt, wollen wir eine Weile bleiben. Unser Ziel ist es über Saint Pierre dann nach Guadeloupe zu segeln und hier insbesondere die kleine Insel Marie Galante zu erkunden.
Au revoir!
A&A
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