Kein Plan ohne Planänderung!

Nach dem Ausklarieren in Le Marin, einem Zwischenstopp in St. Pierre und in Roseau auf Domenika sind wir zu den Iles des Saintes gesegelt. Eine freie Mooringboje war nicht mehr zu bekommen, aber wir haben zum Glück einen guten Ankerplatz gefunden. Vor dieser kleinen Insel lagen am Tag unserer Ankunft 4 Kreuzfahrer. Da dieser kleine Ort nur eine Einkaufsstraße hat ist es wohl nicht schwer vorstellbar, was für ein Gedränge dort herrschte, wenn 3000 Kreuzfahrttouristen die Insel erstürmen. 

Nach dem Einklarieren und einem weiteren Tag Erholung sind wir an die Westküste Guadeloupes gesegelt. Uns hat besonders die Bucht von Deshaies gefallen. Da viel Wind und hohe Wellen eine Weiterfahrt nach St. Martin sehr unkomfortabel und anstrengend gestaltet hätten, haben wir uns kurz entschlossen Weihnachten und Silvester dort zu verbringen. Kein Plan ohne Planänderung!

Wir nutzten die Zeit für kleinere und größere Spaziergänge. Eine anstrengende Wanderung war auch dabei sowie eine unterhaltsame Busfahrt ins Landesinnere zum Einkaufen.

Am 01. Januar 2023 haben wir dann um 9.00 Uhr endlich den Anker gelichtet und sind die 138 Seemeilen nach St. Martin über Nacht in einem Stück gesegelt. Die ersten 5 Stunden waren noch sehr anstrengend und aufregend, da wir anfangs zu wenig Wind und plötzlich viel Wind hatten. Darüber hinaus gab es eine 3 Meter hohe Welle von der Seite, die im Wetterbericht nicht angekündigt war. Aber nachdem wir das zweite Reff eingebunden haben und die Fock um die Hälfte reduziert haben hat uns unsere Windsteueranlage Moni ohne zu murren dem Ziel näher gebracht. Wir segelten durchschnittlich mit 5 -6 Knoten, nachts haben wir zwei Frachter gesichtet und ein Kreuzfahrer hat uns im Abstand von ca. 800 Metern überholt. Ein „Mein Schiff“ kam uns auch noch entgegen und kreuzte unseren Kurs. Dank AIS hatten wir die Schiffe aber gut im Blick. In der Nacht sahen wir die Lichter von den Inseln Monserat, Nevis und St. Kitts sowie Eustatia und Saba. Bei aufgehender Sonne waren wir in der Nähe von St. Bartholomé (St. Barth) und konnten das Auslaufen der Superyachten beobachten. Es muss wohl eine große Silvesterparty der „Reichen und Schönen“ auf dieser Insel gegeben haben… . Wir zählten mindestens 12 Schiffe, wozu noch Segelboote und Katamarane kamen.

Jetzt liegen wir in der Marigot Bay vor St. Martin und haben bereits die Wartung unseres Dinghymotors und der Tauchflaschen für nächste Woche in die Wege geleitet. Sobald das erledigt ist und das Wetter es zulässt, werden wir weiter in die Britisch Virgin Islands (BVI`s) segeln. Diesen Ort hier kennen wir bereits von unserer Reise vor 10 Jahren, aber durch die große Zerstörung des Hurrikans Irma vor einigen Jahren hat sich hier vieles verändert. In den nächsten Tagen werden wir hier alles erkunden.

Bis bald / Au revoire

A&A