Der Aufenthalt in St. Martin fing vielversprechend an. An einem Tag konnten wir gleichzeitig die Tauchflaschen zur Kontrolle abgeben und sind direkt weiter gefahren zu einem Mercuryhändler, damit unser Außenbordmotor gewartet wird (das war wichtig für die Garantie). Dazu war eine halbe Stunde Dinghyfahrt erforderlich, da beide Geschäfte auf der niederländischen Seite sind und wir den ganzen Weg durch die Lagune fahren mussten. Ein paar Worte zur Erklärung: Diese Insel besteht aus einem französischen und einem niederländischen Teil. Im Zentrum der Insel gibt es eine sehr große Lagune, die man wie in Holland durch Brücken erreichen kann. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass wir diese mühselige Fahrt noch mehrmals machen mussten. Dazu später mehr. Am nächsten Tag haben wir einen Schuster gefunden und zwei paar Segelschuhe zum Reparieren abgegeben. Die Reparatur sollte am Freitag beendet sein, so dass wir uns vorgenommen hatten an diesem Freitag morgens die Schuhe abzuholen, auszuklarieren und dann mittags Richtung British Virgin Islands zu segeln. Aber alles kam anders als wir es geplant hatten.
Die Zwischenzeit nutzten wir für einen Ausflug mit dem Bus in die niederländische Hauptstadt Phillipsbourg auf der anderen Seite der Insel. Die Stadt ist hübsch, aber sehr auf Kreuzfahrer ausgerichtet. Geschäfte und Restaurants wechseln sich ab und es ist ein reger Betrieb, denn an diesem Tag lagen direkt drei Kreuzfahrer im Hafen. Die Strandpromenade mit den Liegenstühlen und Sonnenschirmen erinnerten uns doch sehr stark an Las Palmas, nur hier war es noch voller. Unser Fazit: Das muss man sich mal ansehen, braucht man aber nicht nochmal.
Der erste Schock traf uns am nächsten Tag beim Abholen der Tauchflaschen. Obwohl die Flaschen erst 5 Jahre alt sind bekamen sie nicht das Prüfsiegel. Normalerweise halten Flaschen 15 bis 20 Jahre, unsere leider nur 5, da man uns in Deutschland minderwertige Qualität verkauft hat, so dass sich tiefe Löcher und Korrosionsstellen gebildet haben. Den Kauf von neuen Flaschen haben wir aber erst einmal verschoben, da wir hoffen, sie in den USA günstiger zu bekommen.
Dann kam der Tag unserer geplanten Abreise, Freitag der 13.. Morgens um 9.00 Uhr sind wir zum Schuster gelaufen, um die Schuhe abzuholen, aber der Schuster hatte geschlossen. Später hat sich herausgestellt: er ist an diesem Tag nach St. Barth gefahren und hat den Laden gar nicht erst aufgemacht. Also konnten wir auch nicht ausklarieren und haben kurzer Hand unser Abreisedatum auf den kommenden Mittwoch festgelegt, da dann das Wetter wieder passen würde. Aber auch das sollte nicht klappen. Am Samstagabend hat Andrea sich ein Stück Zahn abgebrochen und es stellte sich heraus, dass der Nerv entzündet ist, sie eine Wurzelbehandlung und eine Krone braucht. Die nächsten 14 Tage waren also somit verplant. Das kam unserem Schuster auch sehr entgegen. Obwohl wir mittlerweile schon 3 mal dort waren, sind die Schuhe immer noch nicht fertig. Nach seiner Aussage ist es sehr schwierig, aber wir haben den Verdacht, dass er sie überhaupt noch nicht angefangen hat. Interessant ist jedesmal zu sehen, wenn er versucht unsere Schuhe zu finden. In dem kleinen Laden gibt es drei Berge mit Schuhen, die er dann jedes Mal durchbuddeln muss bis wir von hinten rufen: das sind sie. Unseren nächsten Versuch starten wir am kommenden Montag. Mal sehen, was er dann für eine Ausrede hat.
Also haben wir das Beste aus der Situation gemacht und haben die Zeit anders genutzt. Wir sind zum Fort spaziert, haben Freunden geholfen Arbeiten im Mast zu erledigen und haben diverse Einkäufe getätigt.
Bei einem dieser Einkäufe haben wir einen Wassertester gekauft. Dies hätten wir besser nicht getan, denn die Qualitätsprüfung unseres Wassers hat sehr schlechte Werte ergeben. Als erste Maßnahme haben wir die Membrane mit einem Reinigungsprogramm durchlaufen lassen. Das hat direkt zu sehr gutem Erfolg geführt. Hier vor Ort gibt es eine Schenker-Niederlassung, so dass wir mal wieder durch die große Lagune gefahren sind um neues Reinigungsmittel zu kaufen. Dabei hat uns der Mechaniker vor Ort erklärt, dass es dringend notwendig ist unseren Wassermacher zu warten um sämtliche Dichtungsringe zu erneuern. Augenblicklich warten wir auf einen Termin für diese Wartung. Letztendlich war es doch ganz gut, dass wir am Freitag, dem 13., nicht losfahren konnten. Denn sowohl Zahn als auch Wassermacher kann man besser hier reparieren als auf den British Virgin Islands.
Bei einer unserer Fahrten durch die Lagune haben wir Fotos geschossen, um mal zu zeigen, was hier so los ist. Von Wracks bis Superyachten ist alles dabei und es gibt alles in großer Menge.
In der Bucht in der wir sind liegt auch eine große Yacht mit Helikopter hinten drauf und im Internet haben wir erfahren, dass die Betriebskosten pro Jahr bei solchen Schiffen zwischen 10 und 15 Millionen liegen, nur damit der Eigner mal 4 Wochen im Jahr gediegen Urlaub machen kann.
Zur Zeit wissen wir also nicht, wann es weiter geht, aber wir glauben fest daran, dass wir irgendwann hier wieder ablegen.
Au revoire / tot ziens / bis bald
A&A
Zur Zeit wissen wir also nicht wann es weiter geht. Aber wir glauben fest daran, dass wir irgendwann hier wieder ablegen.
Au revoire / tot ziens / bis bald
A&A
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Susa-li (Sonntag, 22 Januar 2023 13:45)
Na bei euch wird es auch nie langweilig. Wir wünschen euch bei allem gutes Gelingen und eine baldige, entspannte Weiterreise.
Liebe Grüße aus DO
Gitta und Pete (Montag, 13 Februar 2023 13:23)
Liebe Grüße von Guadeloupe und viel Spaß �� weiterhin...