Auf dem Weg nach Puerto Rico haben wir einen Zwischenstopp in Culebra gemacht, weil man dort gut einklarieren konnte. Und tatsächlich, im Flughafengebäude haben wir das Büro des Zolls gefunden. Leider war aber niemand dort. Aber freundliche Flughafenmitarbeiter haben uns geholfen und den Zollbeamten angerufen, um darauf hinzuweisen, dass hier Zwei auf ihn warten. 20 Minuten später war er auch schon da. Der Beamte war sehr freundlich und hat uns auch gleich ein Cruisingpermit (Segelerlaubnis) für Amerika ausgestellt, das jetzt ein Jahr lang Gültigkeit hat. Danach haben wir angefangen, diese kleine Insel zu erkunden. Direkt an unserem Ankerplatz war eine Brücke, über dem Zugang zu einer kleinen Lagune, die wir mit dem Dinghi abgefahren sind. Aber auch ein längerer Spaziergang zu einem Traumstrand hat sich gelohnt. Gerne wären wir hier länger geblieben, aber Puerto Rico rief.
Nach 3 Tagen sind wir mit einem Übernachtungsstopp auf der Miniinsel Palominos in die Hauptstadt von Puerto Rico „San Juan“ gesegelt. Die Anfahrt war sehr interessant, hatten wir doch seit langem keine Großstadt mehr gesehen. Auch eine riesig große Fortanlage konnte man vom Wasser aus erkennen. Der Ankerplatz ist direkt vor einem der vielen Kreuzfahreranlegern und wir mussten auf 12 Metern ankern. Auf der einen Seite des Ankerplatzes ist ein kleiner Flughafen für Kleinflugzeuge und auf der anderen Seite die Lotsen- und Schlepperstation. Dadurch hat man permanent tagsüber eine sehr hohe Geräuschkulisse.
Unser erster Spaziergang durch die Stadt war ernüchternd. Riesige mehrspurige Straßen, viel Verkehr und lange Wege in den Häuserschluchten, dazu noch die wahnsinnige Hitze. Das war nichts für uns. Am Ende haben wir einen Supermarkt in der Nähe gefunden und leckere Steaks gekauft (das können die Amis, gute und günstige Steaks). Der nächste Spaziergang hat sich dann jedoch geloht. Mit dem Bus sind wir in die Altstadt gefahren und haben wohl die größte Fortanlage besucht, die wir bisher gesehen haben. Der Komplex ist riesen groß und mit dicken Stadtmauern sind die zwei Anlagen miteinander verbunden. Drei bis vier Stunden sind wir durch die verschiedenen Ebenen der Anlage gelaufen und haben jeden unterirdischen Gang und jeden Turm inspiziert. Das hat uns total gut gefallen und wir hatten einen schönen Tag.
An einem anderen Tag sind wir noch einmal in die Altstadt gefahren. Als wir aus dem Bus ausstiegen blickten wir direkt auf den Bug eines sehr großen Carnival-Kreuzfahrtschiffes auf der anderen Straßenseite. Das sah sehr lustig aus. Wir haben uns unter die Kreuzfahrer gemischt und uns die Stände rund um den Anleger angeschaut. Alles Dinge die man nicht braucht! Danach sind wir durch die schönen Gassen und Parks geschlendert, haben einen Hamburger in einer typisch puertoricanischen Kneipe mit guter Musik gegessen und waren um 16.00 Uhr völlig erschlagen wieder an Bord.
Da man mit dem Bus nicht ins Landesinnere kommt, wir uns aber auf dieser Insel kein Auto leisten wollten, sind wir an einem anderen Tag noch in einem nahe gelegenen Park spazieren gegangen. Solange man sich außerhalb der Hochhäuser befindet ist es sehr schön, aber der Rest ist einfach nur Großstadt.
Natürlich mussten wir uns auch um unser Boot kümmern. Die Ankerwinsche hat es hinter sich. Sie ist zwar erst 6 Jahre alt, aber die Kraft vom Motor wird nicht mehr über die Welle auf die Winsch übertragen. Eine neue war hier in der Gegend nicht zu bekommen, also wird jetzt per Hand geankert. Falls Andreas den Anker mit der Kette von 12 Metern Tiefe hoch bekommt, werden wir am Samstag endlich in die Domenikanische Republik segeln. Seit einer Woche herrscht hier Flaute und wir warten ungeduldig aufs Losfahren.
Bis bald, hasta luego, bye
A&A
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EBERHARD REIMANN (Donnerstag, 04 Mai 2023 22:01)
Ich finde das super cool. Viel spass . L..G. Eberhard und Birgit