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Südamerika – ein neuer Kontinent

Die Überfahrt aus der Domenikanischen Republik nach Kolumbien war für uns sehr entspannt. Wir hatten extra auf eine Schwachwindphase gewartet um aus der Samanabucht und der Mona Passage zu motoren. Ansonsten hätten wir bei den vorhandenen Ost-, bzw. Südostwinden 2 Tage mühselig heraus kreuzen müssen. Als wir dann das offene Meer erreicht haben wurden die Segel gesetzt und unsere Windsteueranlage (Moni) eingestellt und schon fuhr unser Boot wie auf Schienen in Richtung Kolumbien. Insgesamt haben wir 6 Nächte und 7 Tage gebraucht. Einmal hat uns ein Frachter übersehen und erst nach unserem Funkkontakt reagiert und ist dann auch sofort ausgewichen. Der gefangene Thunfisch wollte nicht ins Boot, an der Reling hat er sich losgerissen und ist verschwunden. Mit dem Wetter hatten wir sehr viel Glück. Einmal hat es kurz geregnet und ein anderes Mal haben wir beigedreht, um eine Gewitterfront vor uns durchziehen zu lassen. Aber ansonsten hatten wir gleichmäßige Winde zwischen 15 und 20 Knoten. Es war uns nicht gegönnt, noch im Hellen anzukommen. Als wir den Motor gedrosselt haben um uns die Erlaubnis für die Einfahrt in die Bucht zu holen, haben wir direkt vor uns einen Pfeifton gehört. Keine 50 Meter von uns entfernt stand ein kleines Fischerboot im Dunkeln ohne Licht direkt vor uns im Fahrwasser herum. Da haben wir beide Glück gehabt. Die Ankunft im Hafen im Dunkeln war kein Problem, weil der Marinero uns direkt an einem Kopfsteg angenommen hat. 

 

Am nächsten Tag gab es dann den eigentlichen Liegeplatz, wir haben einklariert und danach sind wir zur Bank gegangen, um Geld zu holen. Die Währung hat uns erschlagen, weil man hier nur noch in Tausendern rechnet. Ein Euro bewegt sich zwischen 4200 und 4500 Columbianischen Peso (COP), abhängig vom Umrechnungskurs. Mit dem Hafen haben wir es gut getroffen. Die Leute sind nett und auch die Stadt ist toll. Es gibt wunderschöne kleine Restaurants, tolle Gassen und Sehenswürdigkeiten. Alles ist sehr geschäftig, aber wir fühlen uns immer sicher in dem Getümmel. Sobald man stehen bleibt und auf dem Handy nach dem nächsten Weg sucht, fragt meist sofort jemand, ob er uns helfen kann. Wir fühlen uns hier sehr wohl. 

 

 Aber es gibt in Kolumbien auch eine andere Seite. Die Armut ist sehr groß, es wird viel gebettelt und sobald man sich etwas abseits der Touristencentren aufhält, sind die Unterkünfte auch sehr ärmlich. Als wir einen Ausflug nach Baranquilla gemacht haben, sind wir mit dem Bus mitten durch ein Slumgebiet gefahren. So etwas hatten wir noch nie gesehen und es war sehr bedrückend. Auf dem Rückweg haben wir José kennen gelernt. Er ist in Santa Marta geboren, war 2 Jahre in Deutschland, hat viele Jahre in Amerika gearbeitet und ist mittlerweile 84 Jahre alt. Er hat uns auf der Busfahrt zurück ganz viel über die Geschichte Kolumbiens, die Bevölkerung und das Leben erklärt. Zum Dank haben wir ihn ein paar Tage später auf unser Schiff eingeladen und haben jetzt regelmäßig Kontakt mit ihm. 

Der nächste Ausflug führte uns nach Cartagena. Die Busfahrt dauerte 4,5 Stunden, aber es hat sich gelohnt. Wir hatten ein Zimmer mitten im Künstlerviertel Getsemani mit Frühstück auf der Dachterrasse gebucht

 

2 Tage lang sind wir von morgens bis abends die verschiedenen Sehenswürdigkeiten abgelaufen. So haben wir auch das Haus von Sir Frances Drake gesehen und das Castillo San Felipe de Barajas mit seinen unterirdischen Gängen erkundet. Wir sind durch die kleinen Gassen der historischen Altstadt gelaufen und haben abends die Stimmung auf dem Plaza de Trinidad genossen. Der Platz war umsäumt von kleinen Ständen, an denen es etwas zu Essen und zu Trinken gab. Verschiedene Straßenkünstler sind aufgetreten, es lief überall gute Musik und alle hatten gute Laune. Wir auch, das hat uns total gefallen, denn es ist einfach eine andere Welt.

 

Die ersten Reparaturen an der Lady haben wir auch schon auf den Weg gebracht und ein Freund hat uns geholfen, die Ankerwinsche einzubauen, die wir in Deutschland bestellt hatten.  Nun haben wir wieder die Möglichkeit, öfters zu ankern. 

Der erste Monat hier in Kolumbien ist jetzt um. Bis jetzt hat es uns super gut gefallen, allerdings ist es sehr heiß und am Nachmittag gibt es regelmäßig Gewitter, so dass der Körper sich überhaupt nicht von der Schwitzerei erholen kann. Aber wir sind froh, dass wir hier sind und freuen uns darauf, in den nächsten Wochen das Land noch mehr zu erkunden.

 

Bis bald, hasta luego!

 

A& A

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Kommentare: 2
  • #1

    Gitta (Dienstag, 04 Juli 2023 23:34)

    Hey ihr lieben, wieder ein toller Bericht und wunderschöne Bilder. Weiter so. Liebe Grüße!

  • #2

    EBERHARD REIMANN (Sonntag, 16 Juli 2023 08:46)

    Wir haben alles gelesen und finde ich sehr super cool . Und wünsche ich euch viel spass . L.G.Eberhard und Birgit