Die letzten 3 Wochen haben wir genutzt, um weitere Reparaturen am Boot durchzuführen. Die 3-Farben-Laterne, die Scheuerleiste und das Lazyjack sind jetzt ok. Dabei hat uns Klaus immer eifrig unterstützt. Auch haben wir José wieder getroffen, der uns Anfang des Monats zu einem typischen kolumbianischen Essen eingeladen hat. Es gab Mondongo! Sehr gewöhnungsbedürftig, aber essbar. Bisher hatten wir allerdings immer gedacht, dass Pansen nur als Hundefutter gut ist... . Aber hier ist es sehr beliebt.
Ausserdem haben wir 3 Ausflüge gemacht. Der erste Tagesausflug führte uns in den Nationalpark Tayrona, wo wir eine wunderschöne Wanderung durch den Regenwald gemacht haben. Um nicht den gleichen Weg zurück zu gehen, sind wir auf dem Rückweg auf dem Reitweg gelaufen. Dieser war allerdings sehr matschig und eng und man musste immer aufpassen, dass einem kein Pferd an den Engstellen entgegen kommt. Die hätten uns wahrscheinlich einfach umgerannt. Aber das Grün der Pflanzen und der Ausblick auf die schönen Strände waren einfach toll. Am Schluss haben wir uns in einer schönen kleinen Bucht erst durch schwimmen und dann mit einem Bier erfrischt, bevor es mit dem Shuttelbus wieder zurück ging.
Die nächste Reise führte uns zusammen mit unseren Freunden Katja und Klaus in die Berge nach Minca. Wir hatten ein Hotel für 3 Tage gebucht, aber da es uns allen vieren so gut dort gefallen hat, haben wir um 2 weitere Nächte verlängert. Insgesamt war es einfach wunderschön:
Der Ort Minca ist klein und bunt und sehr bussy. Jeder will einem Touren anbieten oder ein Taxi oder ein Mototaxi (Motorrad). Nach der Ankunft haben wir uns aber erst einmal mit einem frisch gepressten Fruchtsaft auf eine Terrasse gesetzt und das alles auf uns wirken lassen. Wegen unserer schweren Rucksäcke sind wir anschließend mit einem Rover zu unserer Unterkunft gefahren. Diese lag mitten im Regenwald und allein die Ankunft war toll. Rund herum nur Grün, das Haus sehr bunt, die Mitarbeiter sehr freundlich und direkt an einem Fluss gelegen. Das Highlight war der Aufenthaltsraum; nur ein großes Dach und keine Wände. Man hatte immer das Gefühl, sowohl beim Frühstück als auch beim Abendessen, direkt im Dschungel zu sitzen. Am Nachmittag haben wir noch einen Spaziergang zu dem nahe gelegenen Wasserfall „Pozo Azul“ gemacht. Der Ort war sehr touristisch, da hier immer Tagestouristen mit Bussen hingefahren wurden. Aber schön war es trotzdem.
Am nächsten Tag sind wir nach einem guten Frühstück (klassisch kolumbianisch: Ei und Toast) zu einer Kaffeeplantage gewandert, die noch ausschließlich mit historischen Geräten und Wasserantrieb betrieben wird. Hier hatten wir eine sehr gute Führung und wurden dabei über jeden Schritt der Kaffeeerzeugung informiert. Natürlich gab es zum Ende auch noch einen leckeren Kaffee, aber vor dem Rückweg haben wir uns entschlossen, an einer kleinen Bar der ansässigen Brauerei ein Bier zu genießen. Zum Ende der Wanderung wurden wir belohnt, da wir einen Tukan gesehen haben. Dieser Vogel mit dem langen gelben Schnabel ist das Wahrzeichen der Region. Ferner war kurz vor unserem Zuhause am Straßenrand der Grill noch an und es gab Würstchen, Kartoffeln und gebackene Bananen.
Am zweiten Tag sind wir zu den Marinka-Wasserfällen gewandert. Diese Wanderung war länger und anstrengender, aber auch hier waren wir natürlich von der Landschaft und der Wildnis total begeistert. Diese Wasserfälle waren touristisch sehr erschlossen, man musste sogar Eintritt bezahlen. Aber es hat sich trotzdem gelohnt. Vor unserem Rückweg haben wir uns an einem Imbissstand einen Schweinebraten gegönnt. Während dieser Zeit gab es einen typischen kurzen aber sehr starken Regenschauer, was zur Folge hatte, dass der Rückweg teilweise matschig und glatt war. Das abfließende Wasser aus den Bergen floss teilweise quer über die Straße und führte dazu dass wir ziemlich nasse Füße bekamen. Müde sind wir zurück in Minca angekommen und haben uns im Restaurant mit einem leckeren Essen verwöhnen lassen. Anschließend ging es mit dem Taxi zurück ins Hotel. Da es diesmal kein Rover war, mussten wir die letzten 800 Meter im Dunkeln laufen.
Am folgenden Tag haben wir beide uns eine Pause gegönnt, während Klaus und Katja wieder wandern waren. Wir sind bis Minca geschlendert, haben eine Kleinigkeit gegessen und haben uns dann mit den Mototaxis zum Hotel zurück bringen lassen. Wir waren sehr gespannt, wie das funktioniert, weil die letzten 800 Meter bis zum Hotel sehr holprig, steinig und steil waren. Aber es war besser als wir dachten, so dass wir uns entschlossen haben, für die Abreise wieder mit diesen Motorrädern nach Minca zu fahren. Den Rest des Tages haben wir in der Hängematte gehangen.
An unserem letzten Tag sind wir zu einer Kacaoplantage gewandert, die wesentlich höher in den Bergen lag. Der Wanderweg begann mit einer Überquerung des Flussbettes und war dann eng und teilweise sehr steil, aber es boten sich natürlich fantastische Ausblicke. Oben angekommen waren wir erst einmal fix und fertig und haben uns eine halbe Stunde erholt. Dann gab es eine interessante Präsentation in der Küche. Mit Hilfe von Haushaltsgeräten wurde uns Schritt für Schritt erläutert, wie die Kakaogewinnung funktioniert. Zum Schluss gab es für alle die wollten (die Männer natürlich nicht) eine Gesichtsmaske. Auf dem Rückweg haben wir uns einen etwas einfacheren, dafür aber längeren Weg nach Minca gesucht und haben uns unterwegs mal wieder mit einem frisch gepressten Maracuasaft eine Pause gegönnt.
Leider geht jeder Ausflug einmal zu Ende und so sind wir am nächsten Tag mit den Mototaxis nach Minca gefahren, um den Rest der Strecke mit dem Taxi zurück in unseren Hafen zu fahren.
Unser bisher letzter Ausflug führte uns Vorgestern mit dem öffentlichen Bus nach Taganga. Wir sind ca. eine halbe Stunde mit dem Bus gefahren und haben für 4 Personen zusammen 9200 Peso bezahlt, was etwa 2,-- € entspricht. Dieser kleine Ort in der Nähe von Santa Marta hat einen schönen kleinen Strand und dementsprechend schöne Strandhütten, in denen es lecker zubereiteten Fisch gab. Außer essen und schwimmen haben wir nicht viel gemacht. Es war ein schöner Tagesausflug, den wir genossen haben.
Da unser Boot in ca. 4 Wochen aus dem Wasser gehoben wird, haben wir für Dienstag, den 25. Juli 2023 einen Flug ins Landesinnere nach Medellin gebucht. Von hier werden wir über verschiedene Stationen wie z.B. Bogota, der Hauptstadt, mit dem Bus zurück nach Santa Marta reisen. Wahrscheinlich werden wir 10 bis 14 Tage unterwegs sein. Nach unserer Rückkehr werden wir wieder berichten.
Buenas tardes!
A&A
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EBERHARD REIMANN (Montag, 31 Juli 2023 05:37)
So viel haben euch schöne ausflug und sehe ich wunderbar Bilder. Toll,toll . Liebe Grüße dein Bruder Eberhard .
B&O Grantz (Sonntag, 20 August 2023 09:59)
Hallo ihr 2, wir grüßen euch aus old Germany. Eine tolle Reise mit beeindruckenden Erlebnissen, tollem Augenschmaus für uns und leckeren Speisen für euch! Sind schon sehr gespannt auf die Berichte über eure wohl gerade beendete Traveltour durchs Landesinnere. Fühlt euch herzlich gedrückt
von uns 2 gerade mal wieder Landratten