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Ooh, wie schön ist Panama (sagt die Tigerente)

 

Pünktlich zum Geburtstag von Andrea waren wir beide wieder gesund und sind abends lecker essen gegangen. An den folgenden Tagen waren wir damit beschäftigt, durch verschiedenste Supermärkte zu stöbern um unsere Vorräte für die nächsten 2 Monate aufzufüllen. In Panama soll es nichts geben und wenn, dann ziemlich teuer. Den Tag vor unserer Abreise sind wir mit unserem kolumbianischen Freund José durch die Markthallen gezogen, um frisches Obst und Gemüse zu kaufen und um bei einem Mittagessen Abschied zu feiern.

 

Am 12. Oktober haben wir dann endlich Santa Marta nach 4 Monaten verlassen. Da kein Wind war sind wir 24 Stunden unter Maschine gefahren bis wir endlich die Isla Grande vor Cartagena erreicht haben. Bei dem permanenten Brummen des Motors war die einzige Abwechslung die Begegnung mit einem der größten Containerschiffe der Welt und einem Vogel der uns stundenlang begleitet hat. Da bei seiner Ankunft gerade eine Kokosnuss vorbei schwamm, gaben wir ihm den Namen Coco. Nach einem Tag Pause sind wir wieder über Nacht zu der Isla Fuerte gesegelt. Diesmal hatten wir Glück und hatten viel Wind, so dass wir sogar 3 Stunden vor Hellwerden unser Ziel erreichten und deshalb beiliegen mussten, damit wir erst im Hellen zum Ankerplatz konnten. Auf dieser Insel ereilte uns dann ein starkes Gewitter. Uns ist nichts passiert, aber der Katamaran neben uns hatte Probleme, weil sein Anker in den Gewitterböen nicht hielt. Kurz neben uns hat er sein Boot abfangen können und alles ist gut gegangen. Danach war wieder Motorfahrt angesagt, bis wir am nächsten Morgen in Sapzurro ankamen, ein kleiner Ort direkt an der Grenze zwischen Kolumbien und Panama. Der Ankerplatz war wunderschöne und es war für uns ein schöner Abschied von Kolumbien.

 

Am nächsten Morgen haben wir in Obaldia – Panama einklariert. Die Beamten waren sehr freundlich und wir hatten sofort das Gefühl, schon wieder in eine völlig andere Welt einzutauchen. Dieses Gefühl sollte sich dann noch verstärken, als wir von Puerto Perme nach Pinos gefahren sind. Während der Fahrt sind wir wieder in ein Gewitter gekommen, aber bei der Ankunft riss der Himmel auf und wir fanden einen wunderschönen Ankerplatz. Hier hatten wir einen Führer/Guide, der uns das Dorf und den Friedhof gezeigt hat und viel über die Kultur und das Leben der Kunas erzählt hat. Das war sehr informativ und für uns sehr spannend, weil wir einer Lebensweise begegnet sind, die wir uns so vorher nicht vorstellen konnten. Ein Wehrmutstropfen war allerdings die Tatsache, dass unser Dinghymotor nicht ansprang. Unser Guide hatte dafür aber eine Lösung, denn im Dorf gab es jemanden, der alle Motoren reparieren kann. Nach der Besichtigung sind wir mit dem Schnellboot des Mechanikers zu unserem Boot gefahren und er hat versucht, den Motor zu reparieren. Aber nach 3 Stunden Arbeit hatte er den Fehler noch nicht gefunden, musste aber zurück in sein Dorf, da er andere Verpflichtungen hatte. Am nächsten Tag haben wir leider vergeblich auf ihn gewartet, woraufhin wir dann angefangen haben, den Vergaser selber auseinander zu bauen. Eine Düse war verstopft und als wir diese gereinigt hatten, hat der Motor wieder tadellos funktioniert. Unsere erste Motorreparatur!

 

Abends haben wir uns mit unseren Bekannten von der SY Aluna 22 in der Strandbar zum Essen verabredet. Unser Guide wollte uns ein typisches Fischmenü servieren. Aber dann rief er an und meinte, den Fisch hätte die Katze gefressen und ob wir vielleicht Thunfisch oder Würstchen aus der Dose haben möchten. Hallo, was sollte das denn?? Wir haben uns dann auf Pulpo mit Reis und Linsen geeinigt. Voller Erwartung saßen wir dann nachmittags in der Strandbar und warteten auf das Essen, als uns der nächste Anruf ereilte: Wir sollten das Essen bitte in der Hütte von seiner Tante abholen. Also ab ins Dinghy und ins Dorf. Hier bekamen wir in 3 Plastikdosen das Essen, auf dem Rückweg haben wir noch schnell Teller und Besteck von unserem Boot geholt und haben dann gemeinsam in der Strandbar gegessen und anschließend im Meer gespült.  Es war nicht besonders lecker, aber insgesamt doch sehr erlebnisreich und unvergesslich.

 

Nach 3 Tagen ging es weiter nach Mamitupu mit einem weiteren typischen Kuna-Dorf. Das Dorf besteht aus 150 Häusern und hat 1200 Einwohner. Besonders interessant war die Kokosfabrik. Hier werden Kokosnussöl und Kokosnussseife hergestellt. Natürlich haben wir auch eine Flasche dieses hochwertigen Öls gekauft. Der Verantwortliche der Fabrik, Pablo, hat uns alles sehr gut auf Englisch erklärt und ist dann noch mit uns durch das Dorf gegangen, um uns alles zu zeigen. Ausserdem hat er uns in sein Haus eingeladen, um zu zeigen, wie sie wohnen und kochen. Seine Frau hat uns eine Kokosnuss spendiert und gezeigt, wie man die Kokosnuss raspelt um daraus Reis, Brot oder Fischsoßen zuzubereiten. Auf dem Rückweg zu den Dinghys haben wir bei den Fischern Octupus bestellt, der uns dann auch 2 Stunden später fangfrisch ans Boot geliefert wurde. Andreas hat abends auf der Aluna 22 für uns 4 den Pulpo zubereitet. Einfach köstlich!

 

Weiter ging es nach 2 Tagen in die Inselgruppe Coco Banderos, wo wir unsere Freunde Katja und Klaus wieder getroffen haben. Gemeinsames Schnorcheln und Schwimmen waren die Hauptbeschäftigung des Tages. Hier haben wir unseren ersten Hai direkt unter unserem Schiff gesichtet. Obwohl es sich um einen atlantischen Ammenhai gehandelt hat, der ungefährlich ist, war das Schwimmen danach immer etwas aufregend. Einen Abend haben wir alle 6 auf der Aluna 22 Spaghetti Bolognese gegessen, ein anderes Mal haben wir mit Klaus und Katja unser Versprechen eingelöst und Lobster gegrillt.

 

Nach 3 Tagen ging es weiter in die Hollandes Inseln. Wir haben im sogenannten „Swimmingpool“ geankert, ein sehr geschützter und beliebter Ankerplatz, den man durch zahlreiche Riffe erreichen kann. Die Crew der Aluna 22 ist frühzeitig woanders hingefahren und wir haben mit Klaus und Katja das schlechte Wetter ausgesessen. Wenn es trocken war, sind wir an Land gefahren und haben Bocchia gespielt und ein Bier im dortigen Restaurant von Ibin getrunken. Einen Tag haben wir mit Katja und Klaus bei ihnen an Bord gemeinsam gekocht. Glücklicherweise kam ein Fischer und hat uns eine Königskrabbe verkauft, die wir als Vorspeise eingebaut haben. Mit Hammer und Rohrzange haben wir den Panzer geknackt und das leckere Fleisch der Krabbe genossen. Das war ziemlich lustig und hat uns allen viel Spaß gemacht - Erlebnisgastronomie!  Unsere frischen Vorräte gingen langsam zu Ende, aber wir hatten Glück. Trotz des großen Strikes in Panama kam ein Versorgungsboot und hat uns mit Obst, Gemüse und Bier versorgt. Natürlich kamen auch Kunafrauen in ihren Kanus längsseits um uns selbst gemachte Molas (kunstvoll gearbeitete Teile von Kleidungsstücken) zu verkaufen. Wir haben uns einen aufwendig gestalteten Flaschenkühler gegönnt.

 

Von hier aus fuhren wir mit einem Zwischenstopp in Povenir in die Linton Bay, wo wir wegen des schlechten Wetters mal in den Hafen gegangen sind.  Hier genießen wir unsere letzten Tage mit Katja und Klaus, da sie sich auf die Abfahrt nach Kuba vorbereiten. Wir hingegen bleiben noch ca. 2 Monate in der Gegend, wobei wir zuerst nach Colon fahren, da wir einem Katamaran durch die Schleusen des Panamakanals helfen wollen. Das ist für uns eine tolle Gelegenheit einmal den Panamakanal zu befahren, da wir uns ja entschlossen haben, nicht in den Pazifik zu gehen. Wir werden berichten. 

 

Einige Fotos sind nicht von uns, deswegen danken wir Anja und Katja für die Weitergabe!

 

 

Buenos tardes! Hasta luego!

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Kommentare: 2
  • #1

    EBERHARD REIMANN (Sonntag, 03 Dezember 2023 10:40)

    Hallo beide . Das ist wunderschöne Bilder und ich bin ja froh,das euch wieder voll gesund sind . Und wünsche ich euch viel spass unterwegs . L.G..Eberhard.

  • #2

    Gitta (Donnerstag, 07 Dezember 2023)

    Wieder ein toller Bericht und wunderschöne Fotos.
    Liebe Grüße von Dominica