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Panamakanal ohne unsere Lady

 

Die letzten Tage in der Lintonbay waren ganz schön. Wir haben mit Klaus und Katja noch die Isla Grande besucht, eine Dinghytour durch die Mangroven gemacht und abends häufig gemeinsam gekocht und gegessen. Schneller als erwartet mussten wir dann aber aufbrechen, da die Kanaldurchfahrt schon in 3 Tagen passieren sollte. Wegen des Generalstreiks in Panama waren seit Wochen alle wichtigen Straßen gesperrt und keine Busse fuhren. Abends ab 18.00 Uhr konnte man zwar mit Taxis fahren, das war aber viel zu teuer. Deshalb sind wir mit dem Boot in die Shelterbay Marina in Colon gefahren. Die Ansteuerung war sehr interessant, weil sehr viele große Frachter und Tanker vor der Einfahrt nach Colon geankert haben und auf ihre Durchfahrt warteten. 

 

Der Hafen gehört zu den teuersten, aber die Leute hier sind sehr nett. Am nächsten Tag sind wir dann auf den Katamaran gezogen, denn um 15.00 Uhr sollte es los gehen. Neben den holländischen Eignern mit ihren Kindern und den Großeltern war noch ein zweites deutsches Pärchen an Bord. Es war also ziemlich voll. Um 15.00 Uhr sind wir auf den Ankerplatz gefahren, um auf den Kanalbegleiter zu warten. Aber es ging erst um 17.00 Uhr los. Hinter einem großen Containerschiff ging es in die erste Schleusenkammer. Da wir an Steuerbord mit einem anderen Katamaran zusammen gebunden wurden, bestand unsere Aufgabe darin, an Bug und Heck die Landleinen zu übergeben und mitzuführen. Da die Schleuse insgesamt aus 3 Kammern besteht, wurden die Leinen an Land von den Mitarbeitern immer direkt in die nächste Kammer mitgeführt. Es war schon spektakulär, jede Schleuse hatte ca. 8 Meter Tidenhub und mit der zunehmenden Dunkelheit ergab sich eine tolle Atmosphäre mit all den Lichtern um einen herum. Das Schleusen an sich ist sehr einfach, da alles sehr gut organisiert ist und der Lotse einem im Vorfeld jeweils genauestens erklärt, was in den nächsten Minuten zu machen ist. Letztendlich sind diese Schleusen auch nicht anders als all die Schleusen in Holland, nur viel größer. Nach der letzten Schleusenkammer wurden wir an eine riesige Mooringtonne im Gatunsee geführt, wo wir über Nacht warten mussten.

 

Am nächsten Morgen um 08.00 Uhr ging es weiter. Zuerst gab es eine 20 Seemeilen lange Fahrt durch die Seen und Kanäle. Dabei haben wir viele große Containerschiffe, Passagierschiffe und Tanker gesehen. Es ist schon toll, wenn so ein großes Schiff uns überholt. Einmal sahen wir auch ein Krokodil und ein anderes Mal am Ufer einen Zug, beladen mit vielen Containern. Da der Wasserstand im Kanal augenblicklich sehr niedrig ist, müssen einige Containerschiffe ihre Ladung in Colon teilweise abladen, die ihnen dann per Zug nach Panamacity hinterher gebracht wird. Für diese großen Schiffe ist es ein enormer Aufwand, hier durch zu fahren. Am Ende des Kanals gab es wieder drei Schleusenkammern, jetzt ging es aber abwärts. Dabei sind wir wieder mit dem anderen Katamaran und einem Passagierschiff zuerst in die Schleusenkammer gefahren. Da wir direkt am Passagierschiff fest gemacht hatten, gab es  bei der Abwärtsschleusung für uns keine Arbeit und wir konnten das Geschehen genießen. Hinter uns wurde eine riesige Autofähre durch die Logs am Ufer in die Schleuse gezogen und kam ca. 10 Meter hinter uns zum Stehen. Ein schönes Bild, wenn man auf dem Schiff sitzt und an der „Wand“ hinter uns hoch guckt. Drei mal wiederholte sich das Geschehen in ähnlicher Form, bis wir dann am Ende unter der Bridge of Amerika durchgefahren sind, das Tor zum Pazifik. Nachdem wir am Ankerplatz angekommen sind wurden wir mit dem Dinghy an Land gebracht, sind mit dem Taxi in unser Hotel gefahren um danach noch mit dem anderen deutschen Paar Eva und Marco bei einem Abendessen das Erlebte Revue passieren zu lassen. 

 

Am nächsten Morgen sind wir erst einmal mit dem Taxi zu einem Tauchshop gefahren, um uns endlich zwei neue Tauchflaschen zu kaufen. Nach längerem Hin und Her, waren sie auch bereit, die Flaschen in zwei Tagen in den Hafen in der Shelterbay bei Colon zu liefern. Wir konnten sie schließlich nicht im Bus mitnehmen. Danach besuchten wir den Fischmarkt und sind den ganzen Nachmittag durch die Gassen der schönen Altstadt von Panamacity gelaufen. Am späten Nachmittag haben wir eine Bar mit einer wunderschönen Dachterrasse gefunden, von der wir einen wunderbaren Ausblick auf das Zentrum von Panamacity mit den vielen Wolkenkratzern hatten. Nach dem Abendessen haben wir den Abend in einer kleinen Bar mit einem Cocktail „Mojito“ ausklingen lassen. Die Rückfahrt nach Colon hat dann sehr gut geklappt, da einen Tag zuvor endlich die Streiks beendet und die Straßensperren abgeräumt wurden. Jetzt fuhren zum Glück wieder Busse. In Colon hat uns Tom von der SY SegelBar dann netterweise mit dem Auto abgeholt, der uns auch in den folgenden Tagen bei den anstehenden Einkäufen sehr geholfen hat. Darüber hinaus haben wir auch noch die Crew der SY JoJo wieder getroffen. Da wir uns gefreut haben sie wieder zu sehen, haben wir unseren Aufenthalt nochmals um 2 Tage verlängert. Gestern haben wir nun endlich den Hafen verlassen und sind nach Portobello gesegelt. Hier liegen wir in einer kleinen, sehr geschützten Bucht und schauen den Pelikanen beim Fischen zu. 

 

Wir wünschen euch allen eine wunderschöne und geruhsame Adventszeit.

Hasta luego, bis bald!

 

A&A

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Kommentare: 4
  • #1

    Susa-li (Dienstag, 05 Dezember 2023 17:08)

    Tolle Fotos, toller Bericht. Wir freuen und auf euch, noch 71 Tage dann heißt es, auf nach Kuba für uns. LG Bernhard und Susi

  • #2

    Rik (Dienstag, 05 Dezember 2023 20:33)

    Lovely to have you on board through the canal!
    Nice to read and see the line of events through your eyes.

    See you on our next journey, next boat ;)

    Love Rik

  • #3

    Gitta (Donnerstag, 07 Dezember 2023 18:50)

    Wir wünschen Euch auch eine schöne Adventszeit.
    Liebe Grüße...

  • #4

    Barbara &Ove (Sonntag, 24 Dezember 2023 17:25)

    Frohe Weihnachten euch beiden! Klasse, dass ihr den Panama- Kanal tatkräftig passiert habt und den Pazifik auf 2 Rümpfen erreichen konntet! Entdecke die Möglichkeiten… Wir wünschen euch einen guten Rutsch ins Jahr 2024 und weiterhin viele schöne Erlebnisse und noch viele so nette Begegnungen zu Wasser und an Land!
    LG