Auf dem Weg nach Kuba

Am 03. Januar 2024 war es dann endlich so weit. Die Bedingungen waren gut, wir hatten meist Nord-Ost-Wind bis Ost mit 5 Bft und 2 Metern Welle, so dass wir unser Ziel San Andres nach 2 Tagen erreicht haben. Einen befreundeten Segler, der auch am gleichen Tag in den San Blas-Inseln gestartet ist, haben wir direkt an der Ansteuerungstonne von San Andres wieder getroffen. Vorher hatten wir nie ein anderes Schiff um uns herum gesehen. Zufälle gibt es! Das Einklarieren war einfach und unkompliziert, aber von den versprochenen Einkaufsmöglichkeiten auf dieser kolumbianischen Insel waren wir dann doch etwas enttäuscht. Aber trotzdem haben wir versucht, vieles für die anstehende Fahrt nach Kuba zu bunkern. Der Ankerplatz war schaukelig und sehr laut, weil den ganzen Tag irgendwelche Partyboote um uns herumgefahren sind.

Deshalb nutzten wir am 12.01.2024 das sich bietende Wetterfenster, um direkt weiter nach Providencia zu segeln. Auf dieser Fahrt haben wir endlich wieder einen Fisch gefangen und abends gab es lecker MahiMahi. Die Insel selber war sehr ruhig, und sauber. Viele Häuser waren neu, da vor ein paar Jahren ein Hurrikan vieles auf dieser Insel zerstört hat. Die drei Supermärkte boten ebenfalls Einkaufsmöglichkeiten. Die Insel war sehr klein und bot nicht viele Möglichkeiten für Spaziergänge. Dafür gab es auf dem Ankerplatz nur 6 Schiffe und es war eine nette Atmosphäre. Einen Tag haben wir im Garten einer einheimischen Familie ein typisches Gericht der Insel probiert und einen anderen Tag waren wir auf unserem Nachbarboot bei den Spaniern, wo es eine riesige Paella gab und vorweg viele kleine mallorkinische Leckereien. Gestört wurde diese Idylle nur durch zwei Sturmtage mit über 30 Knoten Wind und entsprechender Welle, so dass es sehr unbequem war.  Doch einen Tag nach dem Sturm gab es einen allgemeinen Aufbruch zu den Caymaninseln bzw. nach Kuba. 

Der Wetterbericht hatte uns halben Wind versprochen, aber wegen der quer setzenden Strömung mussten wir vorhalten und einen sehr engen Hoch-am-Wind-Kurs segeln. Wir wollten unbedingt vermeiden, dass wir zu nah nach Nicaragua getrieben werden, da hier hin und wieder von Piratenangriffen erzählt wurde. Aber auch die verschiedenen kleinen Riffe auf unserer Strecke mussten wir vermeiden. Am 2. Tag wurde es dann besser: Strom und Welle von hinten und kräftiger Wind von der Seite ließen unsere Lady in Richtung Kuba rasen. Manchmal mit fast 9 Knoten über Grund, das war schon kaum zu glauben. Wäre in den letzten 6 Stunden der Wind nicht eingeschlafen, hätten wir an diesem Tag ein Etmal von 150 Seemeilen erreicht, so waren es aber immer noch 142 Seemeilen in den letzten 24 Stunden. Am dritten Tag haben wir in der Genua einen Riss entdeckt. Das hat dazu geführt, dass wir bei schwachem Wind am letzten Tag das Segel nicht ausbaumen konnten um zu segeln, so dass wir den Motor bemühen mussten. Dabei haben wir dann festgestellt, dass es aus unserem Schalldämpfer tropft und wir immer wieder Wasser in der Bilge hatten. Nach 4 Tagen, 6 Stunden und 516 Seemeilen haben wir am 13.02.2024 in Cayo Largo de Cuba im Hafen fest gemacht. Als erstes kam der Doktor zum Fiebermessen, dann der Hafenmeister und der Zoll, die unsere Pässe und Papiere mitnahmen. Nach ca. 2 Stunden wurden wir ins Büro gerufen, dann wurden jede Menge Papiere ausgefüllt und als wir den Stempel für die Einreise erhalten hatten kam der Foodmanager bei uns an Bord und hat unser Frischgemüse und Obst überprüft. Alles war ok und die Einreise ziemlich unproblematisch, nach 3 Stunden war alles erledigt.

Da die Insel außer einer Aufzuchtstation für Schildkröten nicht viel bietet, haben wir nach 3 Tagen den Hafen verlassen und uns in die Ankerbucht verlegt, um dann am nächsten Tag in Richtung kubanisches Festland aufzubrechen. 

Mittlerweile sind wir seit einer Woche in Cienfuegos de Cuba, aber über unseren Kuba-Aufenthalt werden wir gesondert berichten. Hier eine kleine Vorschau… 

Saludos y buenos tardes

A&A