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Von Kuba bis nach Trinidad

Lange haben wir nichts geschrieben, aber es war auch sehr viel los bei uns. Und wenn wir mal Zeit hatten, wollten wir uns einfach nur ausruhen. Aber der Reihe nach:

 

Als wir Kuba verließen hatten wir uns vorgenommen, nördlich bis zu den Bahamas zu segeln, um dann nach der Wende nach Luperon in der Domenikanischen Republik zu segeln. Aber leider hatte das Wetter mal wieder den Wetterbericht nicht gelesen und nach 6 Stunden kam alles anders. Kreuzen war nicht möglich, da wir einen starken Strom gegenan hatten, so blieb uns nichts anderes übrig als 2 Tage am Stück gegen Strom und Welle zu motoren. Entschädigt wurden wir dann aber durch die Gastfreundschaft in Luperon. Das Einklarieren war einfach, der Ort war nett und es gab im Supermarkt das ein oder andere zu kaufen. Direkt am ersten Tag sind wir auch ins Restaurant gegangen um Goulasch und SpareRibs zu essen (endlich mal wieder Fleisch). 

 

Von Luperon sind wir direkt weiter nach Puerto Rico gesegelt. Auf dieser Überfahrt konnten wir wenigstens schon ein Drittel der Strecke segeln. Aber natürlich hatten wir auch wieder Strom gegenan, viel Regen und Gewitter. Auf dieser Fahrt haben wir auch unsere Kurslinie von vor einem Jahr geschnitten, so dass wir jetzt die Runde um das Karibische Meer beendet haben (und das alles in einem Jahr). Da wir dringend Diesel brauchten wollten wir unbedingt in Ponce einklarieren und tanken. Deshalb sind wir dort für eine Nacht in den Hafen gegangen. 70,-- Euro für die eine Nacht taten uns schon weh. Nach dem Einklarieren haben wir das Geburtstagsessen von Andreas nachgeholt und sind in ein echt amerikanisches Steakhaus gegangen. Also Steaks können die Ami’s! Nach einer weiteren Nacht an einer einsamen Insel haben wir uns auf den Weg nach St. Croix auf den US-Virgin-Islands gemacht.

 

St. Coix ist ein super verschlafenes kleines Örtchen mit hübschen alten Gebäuden. Aber hier halten auch Kreuzfahrtschiffe und dann ist dieser Ort total überlaufen. An diesen Tagen haben auch alle Geschäfte und Restaurants auf, was sonst nicht der Fall ist. Hier haben wir uns erst einmal von den stressigen Fahrten etwas erholen können,  bevor wir weiter nach Saint Martin gesegelt sind.

Für die nur 100 Seemeilen sind wir 2 Tage gekreuzt und mussten dann die letzten 15 Seemeilen trotzdem noch unter Motor fahren.  In der Nacht hat uns das derzeit größte Kreuzfahrtschiff, die Icon of the Seas, auf ihrer ersten Karibikfahrt überholt.  Nachdem wir die ersten Einkäufe und Reparaturarbeiten erledigt hatten, ging es mit einem Zwischenstopp in Dominica weiter nach Martinique. Hier waren wir eine Woche damit beschäftigt, weitere Reparaturarbeiten durchzuführen und vor allem für die bevorstehende Hurricansaison das Boot möglichst voll mit Getränken und Nahrungsmittel zu packen. Eigentlich wollten wir danach noch 3 Tage ausruhen, aber Andreas ist krank geworden, so dass wir unseren Aufenthalt deshalb um 5 Tage verlängern mussten. 

 

Von hier ging es in einem Rutsch nach Carriacou. Endlich angekommen! Hier wollten wir mindestens einen Monat verweilen, da der Ankerplatz sicher ist und direkt nebenan ein gutes Hurricanhole ist. Aber irgendwie wollte man uns keine Ruhe gönnen. Wir haben es geschafft, einen Tag an den Paradise Beach Strand zu laufen, aber dann zeigte der Wetterbericht schon, dass sich ein Hurrikan auf dem Atlantik entwickelt. Zwei Tage haben wir hin und her überlegt, ob wir bleiben oder weiter in den Süden nach Grenada gehen. Aber zum Glück haben wir uns dann tatsächlich für Grenada und nicht für das Hurricanhole entschieden. Aber auch hier konnten wir nur 2 Tage bleiben, weil der sich entwickelnde Hurrikan sich immer weiter auf die südlichen Inseln zubewegte. Deshalb sind wir am Sonntagmorgen um 08.00 Uhr nach Trinidad aufgebrochen. Gerade noch rechtzeitig, denn am Montag zog der Hurrikan direkt über Carriacou und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Sämtliche Boote auf den beiden Boatsyards sind zerstört und auch etliche Boote im Hurricanhole wurden beschädigt oder sind abgesoffen. Wir lagen Gott sei Dank in einer traumhaften Bucht in Trinidad und haben lediglich ein paar Böen von 25 Knoten erlebt. Wir sind so froh, dass wir alles richtig gemacht haben. Morgen geht es zurück nach Grenada, denn in Trinidad können wir nicht bleiben, da wir nicht einmal die Zeit hatten vor unserer Flucht in Grenada auszuchecken. Die Saison hat einen fürchterlichen Anfang genommen. Hoffentlich sind wir in den nächsten Wochen nicht mehr so direkt betroffen. Das Ganze ist ganz schön Nerven aufreibend, da man nie weiss, wie und wohin sich der Hurrican dreht und ob man die richtigen Entscheidungen trifft. Auf den Bildern kann man eine wunderschöne Kneipe in einer wunderschönen Bucht sehen, aber das alles existiert leider nicht mehr …. . 

Reparaturarbeiten in den letzten Wochen:

 

Unser Babystag ist auf dem Weg nach Luperon gerissen, aber wir hatten zum Glück noch das alte als Ersatz an Bord und konnten es auf St. Martin reparieren lassen.

 

Die Seewasserpumpe hat getropft und es musste eine Dichtung ausgetauscht werden. Andreas hat das Seeventil geschlossen, aber als der Mechaniker die Wasserpumpe geöffnet hat, schossen 25 l Salzwasser in unser Boot. Das Ventil schließt nicht mehr richtig. Also müssen wir in den nächsten Tagen einen Platz auf dem Boatyard suchen, damit das Boot herausgehoben wird und das Ventil ausgetauscht werden kann. Ein ähnliches Problem haben wir auch mit dem Ventil vom Wassermacher. Die Seewasserpumpe ist wenigstens schon einmal repariert und der Motor läuft gut.

 

Da wir nie mit dem Strom zurecht kamen, haben wir in Saint Martin zwei neue Solarpanele und einen Laderegler gekauft und angeschlossen.

 

Weil wir mit der Reparatur unseres Wassermachers vor einem Jahr so viel Ärger hatten, haben wir jetzt sicherheitshalber schon einmal eine neue Membrane und einen Satz Dichtungsringe gekauft.

 

Eine Halterung unserer Windsteueranlage ist auf dem Weg nach Martinique gebrochen. Aber dort konnten wir es ganz einfach schweißen lassen und wieder anbauen.

 

Der Druckausgleichsbehälter unseres Süsswassersystems hat unterwegs auch seine Arbeit aufgegeben, weil er von unten total durchgerostet war. Wir haben den Fehler gefunden, weil die Süsswasserpumpe plötzlich nicht mehr aufgehört hat zu arbeiten. Bis wir den Fehler gefunden hatten, waren 20 l Süsswasser in der Bilge. Also wieder putzen. Den Druckbehälter haben wir ausgebaut, den Zugang abgedichtet, so dass wir das System vorerst weiter benutzen konnten. In St. Martin haben wir dann einen neuen Ausgleichstank gekauft und eingebaut.

 

Schon wieder Wasser in der Bilge. Alle guten Dinge sind 3. Wir starten den Motor nach einer Nacht in Dominica und legen ab. Plötzlich springt unsere Bilgenpumpe an. Bei der Kontrolle haben wir festgestellt, dass sich ein Federring in der Motorentlüftung verklemmt hat und sich deshalb ein Ventil nicht geschlossen hat, so dass das Wasser in die Bilge lief. Zum Glück hatten wir ein ähnliches Problem vor 10 Jahren schon einmal und wussten daher, wie man das repariert. Also Segel hoch, Motor aus, Andrea segelt und Andreas schraubt. Nach einer halben Stunde war das Problem behoben. Hilft ja doch, wenn man den Mechanikern bei der Arbeit zuschaut.

 

 

Augenblick ist alles in Ordnung, ausser die zwei Ventile und der Austausch des Auspuffs (ihr erinnert euch, Kuba). 

Die nächsten Monate werden wir jetzt auf den südlichen Antillen verbringen. Falls nötig fahren wir auch wieder nach Trinidad. Aber Besonderes haben wir eigentlich nicht vor und werden daher wahrscheinlich die nächsten 3 Monate im Blog nichts schreiben. Aber immer wenn wir den Standort wechseln werden wir das Schiff auf unserer ersten Seite entsprechend verschieben.

 

Drückt die Daumen, dass wir von den Hurricans verschont bleiben und jetzt endlich ein wenig Ruhe bekommen.

 

Ganz liebe Grüße und good bye

 

A&A

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Kommentare: 2
  • #1

    Barbara&Ove (Montag, 09 September 2024 20:50)

    Schön wieder eure Reiseberichte lesen zu können und sich an der Fotodokumentation zu erfreuen. Nun seid ihr schon einmal rum um die Karibik - herzliche Glückwünsche zu dieser besonderen Reise! Eure Lady ist trotz einiger Reparaturen weiterhin eine zuverlässige Wegbegleiterin, das freut uns sehr und wir drücken weiterhin die Daumen für eine sichere Reise mit vielen schönen Erlebnissen und Begegnungen. Liebe Grüße von Bord aus dem Mittelmeer z.zt. auf der Höhe von Rom Kurs Sizilien

  • #2

    Anna von der Capetown (Freitag, 04 Oktober 2024 13:18)

    Wir wünschen euch schöne und wirklich ruhige Zeit.⛵️��